Obama fürchtet, dass ihm die EU die
Gefolgschaft gegen Russland verweigert
Spät aber doch scheint es Europa zu dämmern, dass die Sanktionen gegen Russland auch Europa selbst massiv schaden. Es bleibt zu hoffen, dass die EU Obama endlich die Gefolgschaft verweigert. Bei dieser Unterwürfigkeit ist das ja nicht so einfach anzunehmen.
US-Präsident Barack Obama hat offenbar Schwierigkeiten, die EU für neue Sanktionen gegen Russland auf Linie zu bringen. Obama sagte am Donnerstag überraschend, dass nicht neue Sanktionen, sondern die Geschlossenheit des westlichen Bündnisses Russland am meisten beeindrucken würden. Doch in Europa herrscht nach dem Ende von South Stream Katerstimmung. Auch die Kosten für die Ukraine-Rettung kann die EU nicht aus der Portokasse finanzieren.
US-Präsident Barack Obama hat offenbar Sorge, dass die Anti-Russland-Koalition gegen Russland auseinanderfällt. Obama äußerte sich dem zurückhaltend über neue Sanktionen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise. Er will mit der EU an einem Strang ziehen. Es sei eine Fehlkalkulation, dass die USA die Strafmaßnahmen immer weiter verschärfen könnten, bis der russische Präsident Wladimir Putin seine Politik ändere, sagte Obama am Donnerstag in Washington.
Er reagierte damit auf Forderungen einiger US-Abgeordneter nach
schärferen Sanktion gegen Russland. Letztlich würden Putin und die russische
Führung nur dadurch überzeugt, wenn sie sähen, dass die USA und die Europäische
Union (EU) auch auf langer Strecke im Gleichschritt marschierten. “Wenn sie
sehen, dass es keine Risse in der Koalition gibt, dann werden sie im Lauf der
Zeit sagen, dass die Kosten für ihre Wirtschaft den strategischen Nutzen
überwiegen”, sagte Obama.
.
Diese kryptische Aussage kann nur dahingehend
zu verstehen sein, dass der Widerstand in der EU gegen die Sanktions-Spirale
bröckelt. Noch vor wenigen Wochen hatte sich US-Vizepräsident Joe Biden
damit gebrüstet, dass die Amerikaner die EU zu den Sanktionen gezwungen
hatten.
.
Zuletzt wurde der EU bei Putins Absage an das South Stream Projekt
klar, dass sie bei weiteren Sanktionen massiven Schaden nehmen kann. Der
russische Premierminister Medwedew hatte am Mittwoch den Schaden, den Russland
durch die Sanktionen erleidet, auf 90 Milliarden Dollar beziffert. Der EU misst
der russische Premier einen Schaden von 40 Milliarden Dollar zu.
.
Vor allem aber scheint einigen in Europa zu dämmern, dass die
Kosten des sich abzeichnenden Zusammenbruchs der Ukraine immens sein werden
– jedenfalls zu hoch, um von der EU aus dem Stand heraus finanziert zu werden.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble soll bereits in Moskau
vorstellig geworden sein, um die Russen davon abzuhalten, einen
3-Milliarden-Dollar-Kredit fällig zu stellen.
.
Die bereits
verhängten Sanktionen setzen auch der russischen Wirtschaft zu. Die Konjunktur
ist eingebrochen, der Rubel erfährt einen erheblichen Kursverfall, Investoren
ziehen Milliarden Dollar ab. Gegen die massive Kapitalflucht stemmt sich das
Land mit immer höheren Leitzinsen. Auch der fallende Ölpreis hat ein Loch in den
Haushalt des rohstoffreichen Landes gerissen.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/12/12/obama-fuerchtet-dass-ihm-die-eu-die-gefolgschaft-gegen-russland-verweigert/
Gruß
Hubert
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen